Anmerkungen und Gedanken zum Film der Regisseurin

“Spuren des Erlebens” ist ein Thema, dem ich auf dem langen Weg mit Arno Stern für die Arbeit an diesem Film, immer wieder begegnet bin, und deshalb zunehmend ins Zentrum dieser Filmgeschichte gerückt ist. Das Erleben, das uns Menschen, speziell auch Kinder prägt, die Inneren Erlebnisse, die auch im Gegensatz zu Äusseren Geschehnissen stehen können, wie Arno Sterns Erzählungen im Film zeigen. Der Film vertieft Arno Sterns Lebensgeschichte, so wie er sie mir über die Jahre, zehn Jahre sind es nun genau, in vielen persönlichen Begegnungen erzählt hat. Das Lebenswerk ist natürlich ein untrennbarer Teil davon. Auf dem Weg der Recherchen besuchte ich nebst dem "Original" in Paris, einige Malorte in unterschiedlichsten Situationen. Dabei wurde mir zunehmend bewusst, was Arno Stern mit dieser Struktur des “Closlieu” wertvolles geschaffen hat. Ich beobachtete, wie die Kinder in den Schulen, Spitäler, sowie privaten Malateliers, in diesem Raum auftanken, regenerieren und ihre spielerische kreative Energie entwickeln können, einfach einmalig. Ein Raum des Schutzes, bewertungsfrei und ebenfalls des Erlebens. Ich beobachtete, je mehr Arno Sterns Konzept dabei wirklich verstanden und somit umgesetzt wird, um so stärker. Doch in jedem Sinne empfand ich jedes dieser Malateliers für sehr wertvoll, und sie sind aus sehr unterschiedlichen, ebenfalls spannenden Geschichten entstanden. Arno Stern selber mit den Kindern in seinem “Closlieu” in Paris zu erleben, von ihm erzählen zu lassen, aus der Hintergrundgeschichte seines so oft im Einsatz stehenden Konzeptes des “Closlieu”, sowie aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung und Forschung, mit seinen Gedanken dazu, schien mir um so mehr eine einmalige Gelegenheit. Deshalb war es mir wichtig diesen Film zu realisieren. Natürlich ist der Malort ebenfalls für Erwachsene wertvoll und es wird idealerweise ohne Altersgruppierung zusammen gemalt. Doch im Film wird speziell auf die Kinder eingegangen, ihren Ausdruck über das Malen und Spielen, so wie es in uns allen mal angefangen hat, universell und zeitlos. Ich denke, dies war auch die gemeinsame Motivation von Arno Stern und mir, von diesen Entwicklungen und Zusammenhängen der Kinder zu erzählen. 2011 traf ich Arno Stern das erste Mal, eher durch einen Zufall, und auch noch nicht in Paris, sondern in der Nähe meines Wohnortes in der italienischen Schweiz. Ihn zu beobachten, wie er Kinder "malen lässt", wie er betonen würde, war für mich beeindruckend. Seither folgten sehr viele weitere Begegnungen und Gespräche für dieses Filmprojekt. Mit dem Film “SPUREN DES ERLEBENS - ARNO STERN - EIN LEBEN IM EINSATZ FÜR DIE WELT DER MALENDEN KINDER” war mir wichtig, diese herzliche Nähe, die sich entwickeln konnte, so wie ich Arno Stern über die vielen Jahre erleben und beobachten durfte, in den Film mit einzubringen. Und mit dem Publikum, durch die Möglichkeit eines Films, diese inspirierenden Momente mit Arno Stern und seinem Werk zu teilen. Von Anfang an war mir dabei wichtig, ein naher, in diesem Sinne persönlichen Film zu schaffen. Ein Kinofilm, der durch die fast zwei Stunden mit Arno Stern, den Zuschauer auf eine gemeinsame-, filmische Reise mitnehmen lässt.

Zum Fernsehdokumentarfilm 

ARNO STERN & DIE WELT DER MALENDEN KINDER 

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